Quelle: Saarbrücker Zeitung, Regionalausgabe St. Ingbert v. 09.09.2011

| 21:40 Uhr

"Blauer Elefant" geht an Erika Breininger
 

St. Ingbert. Obwohl es in St. Ingbert sicherlich einige Personen, Vereine oder Gruppen gibt, die sich im vergangenen Jahr für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzten, kann es jährlich nur einen Preisträger geben, der den "Blauen Elefanten" des Kinderschutzbundes für sein besonderes Engagement bekommt. Am vergangenen Freitag verliehen die Kinderschützer des Ortsvereins St. Ingbert dieses kleine Plüschtier mit der großen Bedeutung an Erika Breininger, Schulbusbegleiterin und Schulhofaufsicht der Albert-Weisgerber-Schule.Die Laudatio hielt Christa Jose, deren Sohn die Schule besuchte, und die deshalb sehr persönliche Worte fand, um Erika Breininger zu ehren. "Die Laudatio", so zitierte sie, "erklärt dem Preisträger sein Werk". Die neue Besitzerin des Blauen Elefanten war gerührt und die Lehrer der Weisgerber-Schule nickten wissend. Wer, wenn nicht sie, konnten ermessen, welche Leistung Erika Breininger abseits ihrer eigentlichen Aufgabenbeschreibung, für die sie bezahlt wird, seit 2005 leistet. Schon die Anwesenheit eines großen Teil des Kollegiums ließ erahnen, welchen Stellenwert sie an dieser St. Ingberter Schule einnimmt. Und den Grund ihrer Beliebtheit spiegelte die Rede wider. Christa Jose gestaltete sie sehr emotional und wählte als "Aufhänger" die Farbe des Preises - eben blau. Sie gelte als tiefgründige Farbe und stehe für entspannte und stabilisierende Atmosphäre, so wie Erika Breininger die Schulkinder bei Wehwehchen tröste oder mit viel Geduld für Ruhe und Harmonie sorge, bis Eltern von erkrankten Schulkindern zur Stelle seien.


Erika Breininger mit dem "Blauen Elefanten". Foto: Cornelia Jung

Blau assoziiere auch Freundlichkeit und Sympathie und die beweise die Preisträgerin, indem sie ohne viel Aufhebens Ersatzwäsche parat habe, wenn mal ein kleines Malheur passiere oder aber Kühlakkus, wenn es gelte, eine Beule zu "behandeln". Es sei aber auch die Farbe des Vertrauens und der Verlässlichkeit. Für alle, sowohl Kinder als auch deren Eltern, sei Erika Breininger eine absolut zuverlässige Größe. Sinnvoll aufgestellte Regeln seien mit ihr nicht "verhandelbar".

Doch das Besondere an der Geehrten ist ihr Engagement über das normale Maß hinaus, wie es Oberbürgermeister Georg Jung auf den Punkt brachte: "Fortschritt ist nur möglich, wenn man mehr macht als das, wozu man verpflichtet ist. So kommt Licht in unsere Gesellschaft."

Auch ihre Vielseitigkeit stellt Erika Breininger täglich unter Beweis, sie bereitet in der Schule Bastelmaterialien vor, macht kindgerechte Bastelvorschläge, wobei sie auch zu Hause unermüdlich für die Kinder im Einsatz ist. Jahreszeitlich angepasste Dekorationen und das perfekte Schneidern verhalfen schon so mancher biblischen Erzählfigur für den Unterricht zu einem neuen Outfit. "Frau Breininger wacht wie ein Schutzengel über die ihr anvertrauten Kinder und würde es niemals zulassen, dass einem ein Leid geschieht", so der Inhalt der Laudatio, "so viel Lob muss man aushalten können". Die Unentbehrliche, ein "Schatz von unermesslichem Wert für die Schule", nahm den Preis bescheiden an.

Nach der Verleihung, bei der auch Ortsvorsteher Ulli Meyer und ehemalige Preisträger anwesend waren, wurde noch angeregt diskutiert. con